Das Oktoberfest fiel wegen Corona zweimal aus, der Nockerberg einmal, das Penzberger Starkbier nicht. So erwies sich das Stammwürze-Team der Oberlandler einmal mehr resistent gegen die Widrigkeiten der Welt draußen und servierte das Starkbier wieder kreativ und anders.
Die Idee, einen reinen Film daraus zu machen, entwickelte sich schon lange, denn dass an einen Auftritt eines kompletten Ensembles aufgrund der zu erwartenden Beschränkungen nicht zu denken war, ließ sich schon kurz nach dem Starkbier 2020 erahnen. So kam es dann auch. Allerdings waren die Einschränkungen so gravierend, dass es erst im April gelang, alle Szenen corona-konform im Kasten zu haben.
Unterstützt wurden wir von professionellen Kameramännern und einem genialen Schnittmeister, so dass wir denken, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Das Penzberger Stadtgeschehen wurde moderiert von einem Exilfranken, der Reporter ausschickte, um städtische Baustellen, Brennpunkte und Ungereimtheiten zu besuchen.
An der Baustelle des Familienbades erfuhr man von einem Experten des Berliner Flughafens die Philosophie der Penzberger Baustellen: 1. Keiner hat gesagt, dass ein Spaßbad dem Bauherrn Spaß machen muss. 2. Um nicht zu viele Bewerber fürs Einheimischenmodell zu haben, muss man nur alles hässlich und sumpfig anlegen, auf Erholungs- und Spielflächen verzichten und die Anforderungen an die Bewerber so hoch schrauben, dass man nur bauen darf, wenn man es sich nicht leisten kann.
Bruder Servatius kämpft inzwischen auf der Couch mit seiner Perle, der gendergerechten Starkbierenden-Anrede und gegen die Einrostung im Homeoffice.
Sein Trinkspruch-Vorschlag: „Vom CoVid lass i mi ned schwoam, drum trink i mei Starkbier liaba dahoam.“
Im Nonnenwald trifft man im Hochsicherheitslabor, wo der Haustürschlüssel unter der Fußmatte liegt, eine sonderbare Aluhut-Forscherin, die selbst mehr auf Ingwer als auf Impfung schwört. Außerdem läuft noch ein Mutant von Marvel Fusion mit einer Anreicherungs-Zentrifuge herum.
Zum Abschluss gibt es eine Kochrunde „Grill die Elke“, in der sich Bürgermeister Stefan souverän durchsetzt mit einem Salat aus grüner Gurke, oranger Paprika, roter Tomate, Blauschimmelkäse, „o’brennde“ – also schwarze – Brezen-Croutons und alles Miteinander mit einer schönen Vinaigrette abgeschmeckt. Unschwer zu erkennen als Salat der Vielfalt, der in der Stadt und im Stadtrat für Offenheit und Toleranz stehen soll. Ob beim Thema Toleranz das Mischungsverhältnis der Zutaten immer so stimmt in Penzberg, sei mal dahingestellt.
Mit einem Tanz gegen Corona schließt der Film, in der Hoffnung, dass es in absehbarer Zeit wieder reale Begegnungen mit unserem Publikum geben darf.
Das besonders schöne an diesem Format: Der Film ist immer noch im Web aufzufinden, schauen Sie also rein auf BodoTV.